Henrik Sulz berichtet über sein Erasmus/OL-Semester in Göteborg
Hej,
wie vielleicht manche schon gemerkt haben, lebe ich diesen Herbst nicht in Wien, auch nicht Eichgraben, sondern in Göteborg in Schweden. Und wieso? Ich bin hier auf Auslandssemester und studiere an der Handelshögskolan Göteborg.
Ein solches Auslandssemester wollte ich auf jeden Fall machen, um einen besseren Eindruck als bei Kurzbesichtigungen zu bekommen, wie das Leben in einem anderen Land funktioniert. Schweden und insbesondere Göteborg war auch deshalb meine Wahl, weil ich dort schon einen OL-Verein hatte, wusste dass die Stadt cool ist, weil viele Vorlesungen in Englisch angeboten werden und weil ich endlich Schwedisch sprechen können wollte.
Jetzt bin ich also seit 29. August da, mache einen Schwedischkurs, laufe 2-4 geile OL-Trainings die Woche, und nehme jeden Dienstagabend beim Vernichtungs(!)-Intervalltraining mit anschließendem Essen in der Klubhütte teil. Ich wohne gemeinsam mit Roland Fesselhofer in einem Studenten-Apartment in Björkekärr im Ostteil der Stadt. Und wir haben es nur 5min mit dem Rad zur Karte Skatås samt Klubhütte und Sauna, und 15min mit dem Bus zur Centralstation,
von wo aus alles schnell zu Fuß oder mit Straßenbahn erreichbar ist. Das Zentrum ist zwar nicht besonders groß, aber man findet trotzdem praktisch alles dort, was man von einer Stadt will.
Der frühe Einbruch der Nacht, der von vielen als Nachteil betrachtet wird, ist nicht wirklich ein Problem für mich, es wird am dünkelsten Tag nur 40min früher dunkel als in Österreich. Und in der Früh wird es zwar (angeblich) sehr spät hell, aber da schlafe ich sowieso :-) Nur untertags kann das Wetter halt leider nicht ganz mit Österreich mithalten. Fürs Training ist das aber klarerweise kein Problem.
Das Trainingsangebot ist wirklich ein Wahnsinn: Von Sprinttrainings über OL-Intervalle bis zu gemeinsamen Longjogs, alles ist dabei. Und da der Verein eine große Elite-OL-Gruppe hat, sind immer genug beim Training anwesend und es ist immer spaßig. In der Wettkampfsaison hat man hier außerdem einfach ein super Angebot an Wettkämpfen, die relativ nahe sind, und immer anspruchsvoll. Auffällig häufig sind Mitteldistanz-Wettkämpfe, im Gegensatz zu Österreich. Und selbst dann ist es ein interessantes Training, wenn man sich auf Karten, die ganz nahe sind, selbst eine coole Bahn einzeichnet und abläuft, oder einfach mal den Weltcup-Knockout-Sprint nachzulaufen. Insgesamt glaube ich also, dass mich das Training hier echt weiterbringt.
Wie große Fortschritte ich dann wirklich gemacht haben werde, wird sich in den nächsten Saisonen zeigen. Erik war im Oktober eine Woche hier und hat mit mir trainiert, er hat schon einen 
Eindruck bekommen, wie es mir hier geht :-)
Henrik