Orientierungslaufclub Wienerwald
Orientierungslaufclub Wienerwald
OLC Wienerwald - Ehrentafel

Jugend-EM 2005


Rathaus Sumperk, � Erich EigelsreiterVon 23. bis 26. Juni 2005 fand in der Umgebung der tschechischen Stadt Šumperk die Jugend-Europameisterschaft (EYOC) statt. Für mich (Agnes) war es nach der EYOC in Pezinok 2003 und Salzburg 2004 die dritte und letzte Teilnahme an einer solchen EM. Erik war zum 2. Mal dabei.

 

Wir trafen uns am Donnerstag, den 23. Juni, um 10:00 beim Parkhaus in St. Marx und fuhren von dort aus mit 2 Kleinbussen und einem PKW nach Tschechien. Unsere Betreuer waren Günter Kradischnig, Lucie Böhm, Erich Eigelsreiter und Gerald Mayrhofer. Das Mittagessen bei IKEA in Brünn gestaltete sich als schwierig, doch nach einigen kleinen Umwegen fanden wir die richtige Abfahrt. Generell war die Autobahnfahrt durch Tschechien sehr abenteuerlich – am Pannenstreifen waren Radfahrer unterwegs, wir gerieten in einen Stau, dann stand plötzlich ein Kind auf der Fahrbahn. Am späteren Nachmittag erreichten wir schließlich die Stadt Šumperk, wo wir noch am selben Tag auf einer Karte trainierten, die gleich bei unserem Quartier, d.h. dem Wettkampfzentrum, begann. Das Gebiet war zweimal in Er�ffnung, � www.eyoc2005.comverschiedenen Maßstäben auf die Karte gedruckt – 1:10.000 als Model Event für die Staffel, 1:15.000 für die Klassikdistanz, wobei hier die feinen Geländeformen schon sehr schwer zu erkennen waren! Neben zahlreichen Dickichten und unangenehmen Kahlschlägen gab es markante Böschungen, ähnlich wie bei der Staffel. Das Training war recht interessant, aber ganz anders als die Klassikdistanz. Leider knickte ich beim letzten Posten um, was besonders beim Sprint noch störend war. Nahe bei unserer Jugendherberge befand sich ein Supermarkt, in dem wir fast jeden Tag einkaufen gingen (Obst, Schokolade, Kekse, Getränke) – meistens besser als das Essen im Quartier! Sonst war die Unterkunft aber total in Ordnung, denn wir hatten Duschen mit Vorhang, warmes Wasser, Balkone und relativ große Dreibett-Zimmer. Nur das Klopapier ließ ein bisschen zu wünschen übrig ;-)

 

Freitag, 24. 6. 2005 - Sprint:

Agnes beim Sprint, � Erich Eigelsreiter

Am Vormittag war das Wettkampfgebiet für den Sprint für alle geöffnet, also besichtigten wir das Stadtzentrum: 2 Parks und die auf einem Hügel errichtete Altstadt, dazwischen eine Fußgängerzone und Wohnhausanlagen mit den typischen Plattenbauten. Um 14:45 versammelten sich alle Teilnehmer der EYOC vor einer Turnhalle und gingen gemeinsam zum Start-/Zielgelände für den Sprint, wo die feierliche Eröffnung stattfand. Nullzeit war um 16:00. Alle noch nicht gestarteten Läufer mussten in der Turnhalle bleiben und durften diesen Bereich erst 20min vor ihrem Start verlassen, um durch das Vorstart- und Aufwärmgebiet über eine Pflichtstrecke zum eigentlichen Start zu gelangen. So war jedenfalls sichergestellt, dass die später startenden Läufer keine Informationen aus dem Ziel erhielten. Gestartet wurde mittels Startbalken und von einer steilen Startrampe. Unsere ersten 2 Posten befanden sich noch im Park, dann ging es ins Siedlungsgebiet. Dort hatte ich zunächst ein kurzes Blackout und wusste nicht, in welche Richtung ich laufen musste. Sonst fand ich die Strecke eher leicht. Nach dem 10. Posten schaute ich nicht genau auf die Karte und stand auf einmal vor einem unpassierbaren Zaun. Erst als ich wieder aus der vermeintlichen Sackgasse hinauslaufen wollte, entdeckte ich den kleinen Durchgang. Kurz vor dem Ziel gab es einen Zuschauerposten und eine Schluss-runde im Park. Obwohl ich fast keine Fehler machte, wurde ich nur 61. von 77, was mich natürlich sehr ärgerte.

Karte Agnes

Karte Erik

Kommentar von Erik: OL-technisch bin ich mit der ganzen EYOC sehr zufrieden, läuferisch wäre unter normalen Umständen in allen Distanzen noch sehr viel möglich gewesen.
Beim Sprint waren 2-3 Zwischenstops notwendig, um die Routenwahlen/Durchlässe abzuchecken. Ansonsten vielleicht ein paar kleinere Routenwahlfehler (Posten 2-3, Posten 9-10).

 

Samstag, 25. 6. 2005 – Klassikdistanz: Erik im Zielsprint auf der Langdistanz

Die Klassikdistanz fand auf der Karte Kamenec statt, und da schon um 9:30 Nullzeit war, mussten wir früher aufstehen. Wie beim Sprint erhielten wir eine Aufwärmkarte für den Weg zum Start. Nach wenigen Metern Aufwärmen im Wald hatte sich das Tape von meinem linken Knöchel vollständig gelöst. Zum Glück konnte mich Günter Kradischnig am Start noch einmal tapen. Allerdings wurde ich dadurch so nervös, dass ich nicht wirklich bei der Sache war. Der erste Posten gelang mir ganz gut, aber zum 2. lief ich planlos in irgendeine Richtung, bis ich ihn nach ein paar Minuten zufällig fand. Erst dann konnte ich mich auf den Lauf konzentrieren. Den nächsten Fehler machte ich beim 7. Posten – dem ersten von drei in einem steilen und sehr felsigen Hang. Ich konnte den Posten von weitem sehen und war überzeugt, dass ich hinkommen würde, aber als ich ihn plötzlich aus den Augen verlor, dachte ich, dass ich schon auf der richtigen Höhe war und begann zu weit unten zu suchen. Zwischen 7. und 9. Posten konnte man kaum laufen, weil der Boden so uneben war (viele Steine, Löcher und Baumstämme). Danach wurde das Gelände wieder flacher und weniger steinig. Von Posten 11 zu 12 beschloss ich unten auf der Forststraße und nicht quer durch die Dickichte zu laufen. Weil ich allmählich müde wurde, machte ich zum 15. und 16. Posten noch zwei kleine Fehler. Mit einer Laufzeit von über 78 Minuten belegte ich den 47. Platz von 71 Starterinnen, das war zwar schon besser als im Sprint, aber trotzdem nicht gut. Alles in allem war dieser Wettkampf für mich eher frustrierend – das Gelände hat mir überhaupt nicht gefallen und die Fehler wären auch nicht nötig gewesen.

Karte Agnes

 

Karte Erik: Teil 1 | Teil 2
Kommentar von Erik: Zum ersten Posten habe ich gleich 2 Minuten verloren, beim 3. Posten war ich mir ein bisserl unsicher wie weit ich schon gekommen bin und dann habe ich das offene Gebiet südlich/oberhalb von mir gesehen und das ist mir zu nahe vorgekommen, bin dann bergab gelaufen und dann hatte ich den 3.Posten. Von Posten 10-11 bin ich direkt gelaufen und bin zuerst zu einem anderen Posten - dem Stein südöstlich von meinem Posten - gekommen. Zum 14. Posten bin ich am Ende etwas zu hoch gewesen und bin dann den Bergrücken bergab gelaufen und dort war dann mein Posten. Zum letzten Posten wäre es besser gewesen direkt westlich/bergab zum Pfad zu laufen und dann den Pfad entlang. Ansonsten ein fehlerfreier Lauf mit ein paar kleineren Unsicherheiten.

 

Sonntag, 26. 6. 2005 – Staffel:

Staffelstart W18, � www.eyoc2005.com

Ergebnistafel StaffelUnsere D-18-Staffel setzte sich zusammen aus Ursula Kadan als Startläuferin, mir als 2. und Stephanie Killmann als Schlussläuferin. Das Start- und Zielgelände befand sich in einem Park bei der Therme in Velké Losiny. Ursula Kadan hatte einen ausgezeichneten Lauf und konnte an 4. Stelle liegend an mich übergeben, wobei wir uns bei der Übergabe bewusst keinen Stress machten ;-). Ich war zwar sehr nervös, aber auch total motiviert und freute mich nach dem verpatzten Sprint und der Klassik schon auf den Lauf. Gleich zum ersten Posten war die Strecke gegabelt, doch da es zwischen 2. und 3. Posten eine 850m lange Pflichtstrecke gab, bildete sich rasch ein großes Läufer-Paket, u.a. mit den 2. Läuferinnen aus Russland, Frankreich, der Schweiz, Estland, der Ukraine und Weißrussland. Obwohl ich den 5. Posten kurz suchte, konnte ich bis zum 11. Posten gut mit dem Paket mithalten. Ich war froh, dass das Gebiet nicht so steinig war wie bei der Klassikdistanz, denn die Dickichte störten mich nicht besonders. Dummerweise fand ich den 12. Posten – ein ziemlich kleines Loch (1m) in einem überwachsenen Waldstück – nicht und kam zuerst zu einem anderen Posten bei einem Wurzelstock. Gemeinsam mit Carina Kradischnig, die auch denselben Posten suchte, fand ich dann das richtige Loch. Ab dem 14. Posten wurde es flacher und die Strecke verlief durch ein parkähnliches Gelände zum Zuschauerposten (P 17). Die letzten 5 Posten der Schlussrunde waren alle innerhalb des Parks. Mit einer Laufzeit von 43:08 bei einer Streckenlänge von 4.740m und 140Hm kam ich an 11. Stelle ins Ziel – leider hatte ich den 4. Platz nicht halten können, aber ich hatte kaum Fehler gemacht und für meine Verhältnisse war der Lauf ganz OK. Stephi Killmann lief wie schon Ursula Kadan sehr gut, sodass wir am Ende den 8. Platz belegten.

Karte Agnes

Karte Erik: Teil 1, 4 (Schlussteil) | Teil 2 | Teil 3
Kommentar von Erik: Beim 6. Posten war ich etwas zu hoch, habe das dann aber relativ schnell erkannt und hatte dann den Posten. Vom 8. Posten bin ich in die falsche Richtung gelaufen und war mir dann auch noch im Hang beim 9. etwas unsicher, da es keine wirklich deutlichen Anhaltspunkte gab und musste stehen bleiben um herauszufinden wo ich wirklich war. Der 9. Posten war überhaupt sehr versteckt in der kleinen Senke im Hang. Andere kleinere Fehler und Unsicherheiten hatte ich dann noch beim 13., 14., 15. und 16. Posten.

 

Anna, Erich und Gunnel waren als Zuschauer bei der Langdistanz und Staffel dabei.

Anna vor den Ergebnissen

Bericht von Agnes Harreither

 

Homepage EYOC 2005 mit Ergebnissen, Fotos,...

weitere Berichte...